Tessin, mein Herz macht Urlaub – 2017
Mein Weg zurück zu digital-detox mit Wunderwirkung – und nur im Dorf ist mein I-Pad erreichbar.
Das Dorf , in dem es eine Osteria, Gastwirtschaft gibt, und ansonsten ganz kleine wurderschön spartanische, ehmailge Ziegenhütten, die viele sich umbauen lassen, heißt Someo.

Und meine beste Freundin, hat mir den Schlüssel hinterlegt, in den Bergen im Tessin. Someo. Weit weg von allen Menschen, nur der Fuchs, Kühe und Gezirpe höre ich. Und wunderschöne Kirchglocken, die jeden Abend mir sagen, jetzt ist Zeit zum meditieren und schlafen.
Es gibt im Dorf, eine Osteria, zu deutsch eine Gastwirtschaft, die sogar W-Lan hat, was auch erst seit kurzem läuft; das wurde dann fix eingekauft, damit die Managerkurse, die sehr viel Geld bezahlen auch zufrieden sind, in ihren spartanischen Hütten. ihre Suche nach ihrem eigenen „ICH“ fangen die meisten kurz vor der Rente oder während der Rente an, und da haben natürlich auch russische oder arabische Milliardare, den Markt im Blick, und die Schweizer haben Sorge, dass noch ein Hotel zum bewohnen stehen bleibt, wie mir eine Bewohnerin erzählte. Denn sogar ein Altersheim soll umziehen, damit die Villa für einen Milliardär umgebaut werden kann…
Tessin, kenne ich noch von 1988, damals war ich in einer ähnlichen Lage, allerdings nicht beruflich in einem Umbruch. Und in Locarno fand ich die beste Medizin die ich haben konnte: Franziskanerinnen, die mir in Ihren Gärten, die feinsten Kräuter näherbrachten und ich konnte besser dieses Leben mit atmen, mit echten gepflückten feinen Tessiner-Bergkräutern den Tee genießen…
Locarno war nun ganz in der Nähe, aber statt dieses damaligen schönen Innenhofes, gab es tolle Bauten für Privat-Studierende. Und so erschöpft wie ich war, war eine Stunde Busfahrt auch Locarno, nur eine kurze Stippvisite diesmal möglich.
Ich entdeckte Tag für Tag, auch bei schüttendem Regen, kleine Pfade, zum zu Fuß laufen, denn klettern traute ich mich nicht. Aber der Regen hat mir die Schwüle der Hitze viel erträglicher gemacht. Und am dritten ging ich immer ein Stückchen höher die Steinweg, die kein Weg sind sondern dicke Steine, die Stück für Stück, mit hoher Konzentration kennenlernte.
Und genau diese Auszeit, im Regen, zwischen Steinen versteckte kleine Hütten, hat mir von Tag zu Tag, weitere Energie geschenkt. Am 5. Tag schien die Sonne und ich packte wieder meinen Rucksack mit dem Wasser aus den Tessiner Quellen, das über die Steine rinnt und diese weicher in den Ecken macht.
Ich war noch immer die Einzige die hier rumkletterte und auch keine Angst hatte. Und wenn abstürze dann wohl hier, und hier fühle mich gerade auch wohl.
Die Konzentration wurde mehr und mehr besser, ich hatte beim zweiten Aufstieg in eine Kapelle, wieder eine neue Höhe erreicht, und so ging das sieben Tage, bis ich ganz oben an einem Punkt war wo ich endlich bei der Hitze auch nachts blieb, und nicht mal mich vor einem hungernden Fuchs fürchtete, der hier sich aufhalten soll…